Countdown:
Tage
VOICE OF ART auf Instagram VOICE OF ART - YouTube Kanal

Engagiert auf und hinter der Bühne

Mit 9 Jahren half er zum ersten Mal beim Aufbau, mit 17 stand er nun auf der Bühne: Markus Fiedler. Er ist einer von vielen, die durch ihren Enthusiasmus das Voice-of-Art-Festival erst möglich machen.

Die Band Mute Nation bei ihrem Auftritt im Harcore-Zelt

Am Samstag griff Markus Fiedler (Mitte) auf dem Voice-of-Art-Festival in die Saiten seiner Bassgitarre. Mit seiner Band Mute Nation trat er im Zelt auf. Seit Jahren unterstützt Fiedler das Festival auch als Helfer.
Foto: Markus Pfeifer

Von Markus Pfeifer
erschienen am 19.08.2013

Hohenstein-Ernstthal. Als das Voice-of-Art-Festival 1997 zum ersten Mal stattfand, war Markus Fiedler gerade erst geboren. Doch der heute 17-Jährige ist dennoch schon lange dabei und hat sich am Samstag einen Traum erfüllt. „Ich wollte unbedingt selbst hier auftreten“, sagte der Nachwuchsmusiker, der kürzlich von Hohenstein-Ernstthal nach Leipzig gezogen ist. Schon als er neun Jahre alt war, kam er als Helfer mit einem Verwandten erstmals mit zu dem Musikfestival auf den Pfaffenberg und wurde wenig später Teil der großen Gruppe der freiwilligen Helfer, die bei Vorbereitung und Durchführung mit anpacken.

„Es soll ja nicht kommerziell werden. Deshalb sind die Helfer so wichtig“, sagt Markus Fiedler, der eine Ausbildung zum Mediendesigner absolviert und in der Musik ein Hobby gefunden hat. In der Band Mute Nation spielt Fiedler seit zwei Jahren den Bass. Obwohl der Auftritt auf der Zeltbühne am späten Samstagnachmittag als erster Programmpunkt des Tages noch keine Massen vor die Bühne lockte, war der junge Mann zufrieden. „Letztes Jahr war ich selbst noch im Publikum, da waren es bei der ersten Band viel weniger Leute“, fand er. Beim Auftritt ging es ordentlich zur Sache. Mute Nation spielt Metal Core, eine Mischform aus Metal und Hardcore – beides Musikrichtungen der eher härteren Gangart. „Es geht aber noch deutlich härter“, weiß Fiedler, der sich in der Szene gut auskennt und auch nach dem eigenen Auftritt noch viel Zeit im Zelt mit den etwas derberen Klängen verbrachte.

Manchmal ist der 17-Jährige sogar selbst schon als Konzertveranstalter aktiv und weiß die Arbeit der Voice-of-Art-Macher daher gut einzuschätzen. „Da gehört echt viel dazu. So etwas wie hier auf die Beine zu stellen, ist eine große Leistung“, sagt der junge Enthusiast, der das Flair rund um die Freilichtbühne auf dem Pfaffenberg einfach toll findet. So etwas gebe es anderorts eigentlich nicht. Die Musikfans seien dagegen oft die gleichen wie bei anderen Konzerten oder Festivals, denn die Szene sei nicht so riesig und man treffe sich immer wieder.

Mit der Besucherresonanz zeigten sich die Veranstalter gestern zufrieden. Rund 700 Gäste wurden an Frei- und Samstag gezählt, sodass am Ende auch die Ausgaben gedeckt sein dürften. Laut Karsten Böhm, dem Vorsitzenden des Voice-of-Art-Vereins, liegt das Gesamtbudget der Veranstaltung im fünfstelligen Bereich. Das Geld wird nicht nur gebraucht, um die Bands zu bezahlen. Auch an Bühnen, Technik und Zelte sind die Anforderungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Obwohl es nie Probleme gab, habe diesmal als Auflage auch eine professionelle Sicherheitsfirma hinzukommen müssen, was erneut für Kosten sorgte, sagte Böhm. „Wir werden aber auch unterstützt, zum Beispiel von der Stadt“, sagt er, der zudem froh ist, dass sich immer genügend freiwillige Helfer aus der gesamten Region finden. „So lange das so funktioniert, machen wir auch weiter. Hier treffen sich Leute, die sich sonst das ganze Jahr nicht sehen“, sagt der Gersdorfer, der mittlerweile 39 Jahre alt ist und zu den Mitbegründern des Festivals gehört. Ein anderer, Rico Schulze, ist auch mit 42 Jahren jung geblieben und kümmerte sich im Hardcore-Zelt um die Tontechnik: „Mit dieser Musik habe ich so intensiv nur einmal im Jahr hier beim Festival zu tun.“