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„Hardcore-Fans sind die liebsten Menschen der Welt“

Die Lichtensteiner Band The Nightmare Within singt gegen Nazis

erschienen am 15.08.2014

The Nightmare Within

Björn Voy, Marcel Palmer, Udo Friedrich, Steffen Bajorat und Lars Hausmann (von links) treten als The Nightmare Within am Pfaffenberg auf.
Foto: Björn Voy

Hohenstein-Ernsthal/ Lichtenstein. Schwarz gekleidete junge Leute bevölkern heute und morgen wieder den Pfaffenberg. Unter den rund 25 Hardcoregruppen ist auch die Lichtensteiner Band The Nightmare Within. Bettina Nöth räumt im Gespräch mit dem Gitarristen und ehemaligen Lichtensteiner, Björn Voy (31), einige Vorurteile über die Szene aus.

Freie Presse: Herr Voy, was sagen eigentlich Ihre Nachbarn, wenn Sie Ihre Hardcore-Songs üben?

Björn Voy : Ach, die haben sich bisher noch nicht beschwert – und ich wohn‘ schon seit vier Jahren in meiner Wohnung in Dresden. Außerdem kann man einen Verstärker ja auch leise stellen.

Für viele Außenstehende wirkt Ihre Musik eher wie Krach…

Ja, das stimmt. Aber genau das macht Hardcore aus: Dass man sich als Musiker die Seele aus dem Leib spielt und schreit.

Was schreit The Nightmare Within denn so?

Das sind meist sehr tiefgründige Texte, die unser Sänger Lars Hausmann schreibt. Es geht um politische Missstände, den Krieg, persönliche Schicksalsschläge und natürlich gegen Nazis.

Ist das üblich in der Szene?

Die meisten Hardcore-Konzerte sind gegen Rechte ausgelegt. Auch das Voice of Art-Festival ist eine antifaschistische Veranstaltung. Wegen unserer schwarzen T-Shirts halten uns vielleicht manche für böse Jungs, aber das stimmt so nicht.

Sie arbeiten als Erzieher in einem Kindergarten…

Stimmt. Aber da zieh ich auch manchmal schwarze T-Shirts an. Natürlich ohne extreme Aufdrucke, ohne Blut und Dämonen, ich will die Kinder ja nicht erschrecken.

Also sind Sie sogar liebe Jungs?

Hardcore-Fans und Metaler sind die liebsten Menschen der Welt. Das sagt ja auch schon der Name Hardcore, der harte Kern. In der Szene gibt es einen engen Zusammenhalt. Wir sind ganz entspannt – wenn nicht gerade ein Nazi auftaucht.
Beim Voice of Art Festival sind Sie schon mehrmals aufgetreten – worauf freuen Sie sich?

Auf dem Pfaffenberg zu spielen, ist für uns immer eine Art Heimspiel. Wir kennen die Veranstalter und viele Freunde von uns kommen. Außerdem stellen wir uns zum ersten Mal unseren Fans aus der Region in der neuen Formation, mit Udo Friedrich an der Gitarre, vor.