Countdown:
Tage
VOICE OF ART auf Instagram VOICE OF ART - YouTube Kanal

Schwibbogen wird zu Festival-Pokal

„Voice of Art“ steht vor allem für Musik und gute Laune. Doch das ist längst nicht alles. Ein Wegweiser ist seit einigen Jahren stets dabei. Und sogar einen Bezug zu Weihnachten gibt es neuerdings.

Von Markus Pfeifer (Freie Presse)
erschienen am 21.08.2017

spezieller Wegweiser beim "Voice of Art"-Festival

Lars Günther (links) und Greg Wellnoefer mit ihrem ganz speziellen Wegweiser beim „Voice of Art“-Festival. Die Pfeile zeigen unter anderem in Richtung Zappelzelt und zur Einmanndisko.
Foto: Markus Pfeifer

Hohenstein-Ernstthal. Das Festival „Voice of Art“, das am Wochen- ende zum 21. Mal auf dem Hohenstein-Ernstthaler Pfaffenberg stattfand, ist viel mehr als nur die Musik, die auch zu später Stunde dank passender Windrichtung bis nach Oberlungwitz zu hören war. Die Veranstaltung, die ein kleiner Verein jeweils mit großem Enthusiasmus, aber ohne die Absicht, Geld zu verdienen, auf die Beine stellt, steht auch für besondere Freundschaften. Die zeigen sich unter anderem an zwei Holzkunstwerken, die man auf dem Festivalgelände entdeckten konnte.

Zum wiederholten Mal stand ein bunter Wegweiser auf dem zentralen Platz. Pfeile zeigen zum Beispiel zum Zappelzelt, zur Einmanndisko, zur Hauptbühne und zum Campingplatz. Doch auch nach Basel in der Schweiz und nach Amsterdam in Holland wird gewiesen, denn mit diesen beiden Städten stehen die Macher des Wegweisers in Verbindung. Vor vier oder fünf Jahren hatten Lars Günther (42), gebürtiger Oberlungwitz und „Voice of Art“-Mitbegründer, und sein Nachbar Greg Wallnoefer, der aus Holland stammt und ebenfalls berufsbedingt in der Schweiz landete, den Weg- weiser für das Festival gebaut und mitgebracht. Normalerweise gestaltet Wallnoefer vor allem Bilder. „Wir wollten etwas machen, das bei dem Festival eine Funktion hat“, erzählt Wallnoefer, der wenig später beim ersten Besuch von diesem Festival begeistert war. Das Besondere seien der familiäre Charakter sowie die Offenheit der Macher und Besucher, die Neulinge sofort aufnehmen würden. „Ich bin als Fremder gekommen und als Freund gegangen“, sagt er und kam seit seiner Premiere beim „Voice of Art“ jedes Jahr wieder.

Karsten Böhm, Jürgen Pönisch und René Driese (von links) mit dem Schwibbogen für das "Voice of Art"-Festival. Foto: Markus Pfeifer

Karsten Böhm, Jürgen Pönisch und René Driese (von links) mit dem Schwibbogen für das „Voice of Art“-Festival.

Genauso ist es auch bei Jürgen Pönisch (60) aus Hohenstein-Ernstthal. Er war früher als ABM-Kraft im Jugendhaus tätig, wo er die Macher des Festivals als junge Leute kennenlernte. „Ich bin richtig gut mit denen ausgekommen“, sagt Pönisch, der jedes Jahr ein paar Stunden beim Festival vorbeischaut und sich sogar ins Hardcorezelt mit den besonders derben Klängen traut. Eine Leidenschaft Pönischs ist das Gestalten von Schwibbögen, weshalb er zum 20-jährigen Vereinsjubiläum von „Voice of Art“ einen passenden Bogen gestaltete. Die Hauptbühne mit Musiker, Noten und die legendäre „Titty Twister Bar“ dürfen da nicht fehlen. „Ich baue mir selbst noch so einen Schwibbogen, da stehen dann noch mehr Musiker auf der Bühne“, sagt Pönisch, der sich am Samstag einmal mehr freute, mit Karsten Böhm und René Driese zwei Gründungsmitglieder des Vereins sowie viele alte Bekannte aus Jugendhauszeiten zu treffen. Auf Pönischs Hut steckten unzählige Pins, denn beim Festival gibt es j edes Jahr ein neues dieser Erinnerungsstücke. Der Schwibbogen, der am Wochenende noch im geliehenen Wohnwagen von Festivalchef Karsten Böhm stand, geht nun auf Reisen. „Er wird eine Art Wander- pokal und soll das Jahr jeweils bei verschiedenen Leuten sein“, sagt er. Lars Günther und Greg Wallnoefer können ihn bis zum nächs- ten Festival mit in die Schweiz nehmen.

Mit der diesjährigen Auflage des „Voice of Art“ waren die Macher nur bedingt zufrieden. Der Freitag stand im Zeichen von Regen und Sturm. „Da waren wir froh, dass so weit alles ganz geblieben ist“, sagt Böhm. Am Samstag herrschte dann gute Festivalstimmung mit mehreren Hundert Besuchern. Die wurde auch nicht durch die kurzfristige Absage zweier Bands getrübt. Sogar kurzfristiger Ersatz wurde mithilfe eines Internetaufrufes gefunden. „Wir haben 18 Uhr noch eine Band für heute klargemacht“, sagte Böhm gegen 21.30 Uhr. Denn auch da hat man ja viele Freunde und Bekannte.